September 2019 – Weiter führt unser Weg zu ein paar heißen Quellen, dort treffen wir Achim und Andrea mit Paulchen, ihrem Mercedes Truck (http://www.paulchen-on-tour.de). Sie sind bereits weit gereist und im Regen (erneut!) und einer Gang von sieben Straßenhunden, von denen vier unter unserm Auto waren, sitzen wir erst unter unserm „Vordach“ und später ums Feuer. Ein schöner Abend, die beiden sollten wir später in Mestia wiedersehen. Die nächste Nacht verbringen wir nach dem Besuch um unspektakulären, aber netten Okatse Canyon in Begleitung eines kuschligen Riesenhundes und fahren dann weiter und stehen sehr schön an einem Fluss. Waschen! Mit Seife!
Die Straße nach Mestia in Swanetien ist atemberaubend schön. Der mächtige Kaukasus thront in der Ferne, die umliegenden Berghügel sind in allen Grüntönen bewachsen. Wasserfälle speisen den mächtigen, reißenden Fluss, an dem wir entlang fahren: Da bekommt White Water eine ganz andere Definition! Der nahende Herbst färbt die Blätter schon gelb. Dieses Land ist einfach mitreißend!
In Mestia angekommen, treffen wir wieder auf Paulchen und beschließen, mit ihnen den Weg hoch zum Ende der Seilbahn zu fahren, da man den Grat schön bewandern können soll. Der erste Part ist kein Problem, aber dann sehen wir den Anstieg zum Kamm. Die Einheimischen schütteln den Kopf, wir schalten trotzdem den Allrad ein und versuchen unser Glück. Paulchen fährt voran, es schaukelt und rumpelt wie irre. Nach 400 Metern und 20 Minuten stoppen wir und gehen ein Stück voraus. Olaf und ich haben kein gutes Gefühl. Wir trennen uns: Achim und Andrea fahren weiter, wir müssen rückwärts bis zur Wendemöglichkeit wieder zurück! Mit den WalkieTalkies lotse ich Olaf im Schneckentempo über Furchen und Abgründe, wir schwitzen beide Blut und Wasser. Aber es klappt und wir kommen unbeschadet wieder unten an. An einer riesen Schaukel mit Blick auf den Kaukasus und das Tal verbringen wir den Abend, bekommen georgisches Essen nebenan und fühlen uns einfach nur sauwohl. Zu Fuß kämpfen wir uns 500 hm in 4 km bergauf und sind froh, dass wir umgekehrt waren. Gelohnt hätte sich die Schinderei nur bedingt!
In Mestia verbringen wir den Abend mit Achim und Andrea mit literweise Rotwein, georgischen Gesängen und haben eine großartige Zeit. Nach einem verkaterten Sonntag geht früh es am nächsten Tag zu unserer ersten Gletscherwanderung: In 1,5 Stunden wandern wir durch Birkenwälder zum Chalaadi Gletscher. Die Gletscherzungen reichen hier bis in die Täler, ein Grund, dass es eine begehrte Wandergegend ist! Für mich ist es der erste Gletscher, den ich sehe, und es ist beeindruckend. Zwar ist es mehr grau-schmutzig als strahlend weiß, aber die reine Eismasse und das davor leignede Geröllfeld sind imposant. Hier kommt auch ein Teil des Wassers her, das den reißenden Strom auf unserem Hinweg gefüllt hat.